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Thread Autor: Steffen
Thread ID: 27
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Werdermühle zwischen Lühnsdorf und Niemegk
Steffen
Quelle: http://www.muehle...enburg.de/
http://www.muehle...08_web.pdf

Die Werdermühle liegt an der Plane zwischen Lühnsdorf und Niemegk. In einer Urkunde von 1379 wird sie als „der Monchetych gelegin an dem Werder czu Nymig“ erwähnt. 1506 hatte die Mühle drei Räder (Gänge) vom Gericht in Lühnsdorf zu Lehen, der Müller besaß also das erbliche Nutzungsrecht. Die Mühle hatte bereits zuMdieser Zeit neben dem Mahlwerk auch einNSägewerk. Der Betrieb der Mühle war wohl recht einträglich, denn schon 1531 hatteder Müller einen Knecht und besaß eine Wiese vor der Stadt Niemegk, weitere 11 Jahre später hatte er bereits zwei Morgen Wiese und 1565 kam ein weiterer Morgen hinzu. Im Jahre 1591 wurde die Werdermühle auch als Ölmühle betrieben. 1626/27 wird ein Müller auf der Werdermühle genannt, der ein umsichtiger Mann gewesen sein muss, denn „er wusste das Planewasser gut zu nutzen“. Vom Dreißigjährigen Krieg wurde auch die gut gehende Werdermühle nicht verschont. Eilers berichtet über sie „hat vor Anno 1626 drey Mahl-Gänge gehabt, ist aber im Kriege zum öftern ausgeplündert und hat wegen Mangel der Leute nicht mit einem Gange zu mahlen gehabt, dahero sie um die Metze ausgethan worden.“ In den unruhigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges war Johann Gottlieb Kleemann Wassermüller auf der Werdermühle. 1661 kaufte David Kleemann die Werdermühle vom Amt Belzig-Rabenstein und 1786 erwarb sie Konrad Kuhlmey für 700 Taler. Bereits 1743 war der Werdermüller als Dreihüfner in den Akten geführt worden. 1858 war aus der Mühle eine Wassergetreide-, Säge- und Ölmühle mit zwei Wohnhäusern und 13 Wirtschaftsgebäuden entstanden. Die Werdermühle hatte sich zu einem Wohnplatz mit 11 Einwohnern entwickelt.

Im Firmenregister des Kreisgerichts Brandenburg wurde 1873 der Mühlenbesitzer Bernhard Kuhlmey als Firma Bernhard Kuhlmey und als Ort der Niederlassung Werdermühle bei Niemegk (Lühnsdorf ) eingetragen. Trotz des umfangreichen Landbesitzes und dessen landwirtschaftlicher Nutzung sowie
einer neben dem Müllerhandwerk betr iebenen Forellenzucht war Kuhlmey wirtschaftlich nicht erfolgreich. Bis 1932 hatten sich laut Hypothekenbuchauszug 40 036 Reichsmark Schulden bei insgesamt 10 Schuldnern angehäuft. Bereits im Dezember 1899 hatte Kuhlmey ein erstes Verkaufsangebot gemacht und wollte die Mühle für 110 000 Mark bei 70 000 Mark Vorkasse verkaufen.

Auch als er im Mai 1900 die Mühle für 80 000 Taler (etwa 240 000 Reichsmark) noch einmal anbot, kam ein Verkauf nicht zustande, weil die Gebote für den abgewirtschafteten Betrieb viel zu niedrig lagen. Kuhlmey blieb nichts anderes übrig als die Mühle mit Sägewerk und Forellenzucht selbst weiterzuführen.
Sein Sohn Hermann war im Ersten Weltkrieg gefallen und dem zweiten Sohn fehlte die Befähigung zum Leiten des Betriebes. Nach dem Tod Kuhlmeys waren Ende der 1930er Jahre neben den Kindern seine Schwager Bernard Müller und Karl Schubert Mitbesitzer der Werdermühle. Die Eigentumsverhältnisse
waren aber wohl noch komplizierter, weil außer den Miteigentümern auch Verwalter und Geldgeber im Laufe der Jahre im Grundbuch der Werdermühle eingetragen wurden. Allerdings wird in einem Aufmessungsplan der Werdermühle von 1948 als ihr Besitzer zu diesem Zeitpunkt Georg Kuhlmey genannt.

Gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand ab 1945 die Werdermühle als Mahl- und Sägemühle unter der Leitung der sowjetischen Kommandantur. Als Mühlenverwalter hatte sie Rudolf Berger aus Niemegk eingesetzt. Ende Mai 1945 legte die Kommandantur da s Sägewerk still und es wurde nur noch Mehl gemahlen. Später wurde der Betrieb den deutschen Zivilbehörden übertragen, die das Sägewerk wieder in Betrieb nehmen ließen. Anfang der 1950er Jahre übernahm Walter Kühne aus Dahnsdorf die Mühle und ließ sie von der Mühlenbaufi rma Wetzel aus Wittenberg 1951 ausbauen und modernisieren. Unter anderem wurden zwei Generatoren eingebaut, die von einem Wasserrad angetrieben wurden. Sie versorgten die Maschinen der Mühle und die Wohnungen der Werdermühle mit elektrischem Strom und machten sie so vom öffentlichen Stromnetz unabhängig, das zu jener Zeit nur zeitweise Strom lieferte. Die Mühle erreichte nun die größte Leistung aller im Umkreis liegenden Mühlen und konnte täglich 7,5 t Getreide mahlen. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde Kühne wegen Wirtschaftsverbrechen zu einer Haftstrafe verurteilt. Die Mühle wurde stillgelegt, die technischen Einrichtungen demontiert und verkauft. 1955 wurde auch die Elektroenergiegewinnung aus der Wasserkraft der Plane eingestellt und das Turbinenhaus abgerissen
 
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